Dr. Hermann Julius Grüneberg 1827 - 1894

Kindheit, Schule, Lehrzeit, Militärdienst (1827 - 1850)

Als Zweiter von sechs Kindern des Orgelbaumeisters August Wilhelm Grüneberg und dessen Frau Caroline Henriette geb. Breslich aus Cammin (Pommern) wird Hermann Julius Grüneberg am 11. April 1827 in Stettin geboren.
Bereits in der vierten Generation seit Beginn des 18. Jahrhunderts bauen die Grünebergs Orgeln in Ostdeutschland und den baltischen Staaten, von denen einige heute noch bespielt werden. (A04)
Seine frühe Kindheit verlebt Hermann Grüneberg in Stettin, von seinem dritten bis zum fünften Lebensjahr in Cammin. Dort wird er vermutlich zur Entlastung des kinderreichen Haushaltes der Mutter von deren Schwester, seiner Tante Marie Dunstrey – wie er selbst berichtet – liebevoll betreut. (A04)
In Stettin besucht er die Elementarschule an der Johanniskirche und später das Gymnasium und die Friedrich-Wilhelm-Schule. (B01)

Früh erwacht in ihm die Liebe zu den Naturwissenschaften. Als Kind sammelt er Pflanzen, legt Herbarien an und bietet seinen Geschwistern und Freunden selbstgefertigte Kräuterextrakte an.
Im Alter von dreizehn Jahren verfasst er sein erstes wissenschaftliches Werk (C02):
ein kleines Heft mit dem Titel

„Pflanzen mit medicinischen Kräuthern H. Grüneberg 1840“

C 02

So beginnt sein Berufsleben, seiner Neigung folgend, mit der Ausbildung zum Apotheker und der Lehre in der renommierten Apotheke „Zum Pelican“.

Der Königl. Medicinalapotheker Ritter bescheinigt ihm im Lehrzeugnis „seltene Unverdrossenheit bei der mit Mühen und Beschwerden verbundenen Ausübung dieses Berufes“. (B02)
In dieser Apotheke – einer der größten des Landes – arbeitet Grüneberg längere Zeit im Laboratorium unter der Leitung des vorzüglichen Chemikers G. Garbe. Nach eigener Schilderung legt er hier den Grundstein zu seiner späteren „Carriere“. (B06)B 09

Nach erfolgreichem Lehrabschluss als „Candidatus der Pharmacie“ dem „Codexmedicamentarius“ derApothekerzunft verpflichtet (B09) zieht es ihn in die Ferne nach Hamburg. Dort arbeitet er teils als „Defactorius“ teils als „Receptarius“ in der Apotheke Hipp, wo er auch freundliche Aufnahme in der Familie findet. (B10)

Noch anderthalb Jahre verbleibt er in dieser Apotheke, um dann ein Jahr lang bis zur Einberufung zum Militärdienst in der inzwischen gegründeten chemischen Fabrik des G. Garbe sich als Volontär weiterzubilden. (B07)

Im Oktober 1849 erfolgt die Einberufung. Auch im Königlichen Garnisons-Lazarett bewährt sich der „pharmaceutische“ Gehilfe durch „lobenswerten Fleiß und sittliches Betragen“. (B12)

Mit dem Entlassungsattest vom Chef des Militärischen-Medicinal-Wesens erhält Grüneberg den Bescheid, „in der Kriegsreserve und Landwehr zum pharmaceutischen Dienst in Feldlazaretten oder in der Dispersier-Anstalt der Garnison im Kriegsfall verpflichtet zu sein.“

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